Es ist Winter.
Schnee fällt leise, zart, friedlich.
Zumindest bis einer kommt, der der Natur erklärt, dass sie gefälligst Ordnung zu halten hat.
Dann hört man das Startgeräusch der Intelligenz:
WRRRRAAAAAAAAHHHH—WRRRRRRRRRR—PÖFF PÖFF PÖFF
Eine Mischung aus Motorrad, Kettensäge und schlechter Lebensentscheidung.
Da stehen sie nun:
Die Benzin-Laubläser-Kommandoeinheit, Helden im Neon-Gilet, ausgestattet mit einem Gerät, das lauter ist als jede Schneefräse, aber nur halb so nützlich.
Sie blasen Schnee.
Nicht viel, nur einzelne Flocken – aber mit der Wucht eines Kleinflugzeugs beim Start.
Die Luft riecht nach unverbranntem Sprit, nach purem Testosteron und nach der Frage:
„Warum eigentlich?“
Der Bürgersteig ist danach weder sauber noch sicher, aber dafür ist er:
-
perfekt vorgewärmt mit Abgas
-
akustisch zerstört
-
moralisch traumatisiert
Im Sommer blasen sie Laub.
Im Herbst blasen sie Laub.
Im Winter blasen sie Schnee.
Und im Frühling blasen sie vermutlich den letzten Rest Vernunft aus dem Universum.
Ihre Devise:
Nichts tun, aber dabei möglichst viel Lärm und CO₂ produzieren.
Wenn sie fertig sind, bleibt nur ein Gedanke zurück:
Der Winter hätte es ohne sie vermutlich auch geschafft.